Ich bin dann mal weg… Pilgern auf dem Jakobsweg

Meine Reise auf dem Jakobsweg

Im Jahr 2012 hatte ich einen Bandscheibenvorfall und musste diesen Schritt für Schritt auskurieren mit manueller Physio, Dauer-Stehpult im Büro und viel Bewegung. Am besten half dabei Gehen. Gerne mit Rucksack für einen kontrolliert aufrechten Gang. Immer begleitet von Schmerzmitteln. Bis es endlich nach 6 Wochen besser und langsam schmerzfrei wurde.

2013 ging es mir endlich wieder gut und es kam ein Gefühl auf von Danke-sagen-wollen-für-die-Genesung und Es-sich-beweisen-wollen. Des Weiteren stand ich vor einer großen beruflichen Herausforderung und suchte nach einem Reset-Knopf, um loslassen und gut im Januar 2014 die neue Funktion antreten zu können.

Ich war zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt. Ledig. Kinderlos. Designierte Leitungskraft eines neuen Referats für Personal und Organisation. Und stellte mir beim Blick in mein nahes Umfeld inzwischen häufiger die Frage, was mit mir nicht ganz stimmt. Denn Mann, Kinder, Haus, Garten, Hund – die klassischen Pläne… waren weit entfernt.

Wo finde ich Antworten?

Auf der Suche nach Antworten für meine Zukunft und einer geeigneten Auszeit kam ich auf die Idee, den klassischen Jakobsweg in Spanien, den Camino Frances, ein Stück zu gehen. Allein. Ohne bekannte Begleitung. Ich hatte knapp drei Wochen Zeit. So entschied ich mich für ein Drittel der rd. 800 km, die Strecke Astorga bis Santiago de Compostela, insgesamt gut 270 km zu Fuß. Da ich ansonsten nicht gerade die Wanderin war, konnte ich nicht einschätzen, wie viele Kilometer ich täglich schaffen sollte.

Über meine Erfahrungen könnte ich vermutlich ein ganzes Buch schreiben. Heute in diesem Blog-Beitrag geht es mir aber um eine, wenn nicht sogar die Erkenntnis.

Was bleibt am Ende?

Der Weg ist das Ziel. Diese Aussage habe ich immer für fragwürdig gehalten. Es geht doch darum, das Ziel zu erreichen und nicht um den Weg!? Aber wenn ich diese Aussage auf den Jakobsweg bezogen überdenke, dann trifft sie 100%ig zu.

Der Weg ist das Ziel!

Denn der Moment der Ankunft in Santiago de Campostela kann die Erlebnisse und Gespräche auf dem Camino, die Begegnung und den Austausch mit anderen Menschen, die ebenfalls nach Antworten für ihr Leben suchten, nicht toppen oder aufwiegen. Wir sind dann noch mit ein paar Leuten mit dem Bus nach Kap Finisterre an der Westküste Galiciens an den Atlantik gereist. Ein wunderbarer Abschluss; einige haben dort sogar ihr Zelt und ihre Wanderschuhe verbrannt.

Auch das Gefühl, sich befreit zu haben, die Last (bei mir ein 11kg-Rucksack und natürlich die eigenen Seelen-Lasten) aus eigener Kraft über den Weg zur Kathedrale getragen zu haben, ist unbeschreiblich schön. So frei, wie auf dem Jakobsweg, habe ich mich kaum noch einmal in meinem Leben gefühlt. Fast wie ein Landstreicher. Kaum etwas an Besitz und nicht wissen, wo man die Nacht verbringen wird. Keine Reservierung. Kein Luxus. Und doch so glücklich an jedem Tagesende.

Ich kann diese Erfahrung nur jedem ans Herz legen, dem es körperlich möglich ist. Anbei ein paar bildhafte Eindrücke meiner Pilger-Reise.

In diesem Sinne: Buen Camino!

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